Skeet

Skeet schießen ist eine olympische Disziplin des Schießsports, die seit den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt ausgetragen wird. Beim Skeet schießen müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer Flinte fliegende Ziele treffen, die in einer vorher festgelegten Reihenfolge aus verschiedenen Winkeln und Höhen auf sie zukommen. Die Sportart erfordert eine hohe Präzision, Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentration, und wird oft als eine der anspruchsvollsten Disziplinen im Schießsport angesehen. In diesem Sport geht es nicht nur um körperliche Fähigkeiten, sondern auch um taktisches Denken und psychologische Stärke. Im Folgenden werden wir einen genaueren Blick auf das Skeet schießen werfen und die Regeln, Techniken und Ausrüstung erläutern, die für eine erfolgreiche Teilnahme erforderlich sind.

Wie es funktioniert

Beim Skeetschießen steht der Schütze auf acht bestimmten Positionen, die in einem Halbkreis um zwei Häuser angeordnet sind. Das höhere Haus auf der linken Seite des Schießstandes heißt Hochhaus (früher pull, heute engl. high house). Das rechte, kleinere Haus, heißt Niederhaus (früher mark, heute engl. low house). In jedem Haus befindet sich eine Wurfmaschine, die auf Zuruf des Schützen elektronisch eine Wurfscheibe abwirft. Der Schütze muss versuchen diese als Einzelscheibe oder, wenn beide Maschinen gleichzeitig werfen, als Dublette zu treffen. Bei Dubletten zählt auch die Reihenfolge, in der die Wurfscheiben getroffen werden müssen. Trifft er beide Scheiben gleichzeitig, gibt es eine Wiederholung oder aber keine Punkte. Zur Überprüfung der Flugrichtung der Wurfscheiben kann in der Mitte des Skeetstandes in der Höhe von ca. 4,6 Metern ein Ring aufgestellt werden, durch den die Wurfscheiben beider Häuser unverändert durchfliegen müssen. Das Reglement sieht eine Wurfweite von ca. 68m vor, was einer Fluggeschwindigkeit von ca. 24 m/s oder 86 km/h entspricht. Da es Begrenzungspfosten gibt, zwischen denen die Scheibe beschossen werden dürfen, ergibt sich dadurch eine maximale Flugzeit von 2 Sekunden in der der Schütze die Einzelscheiben sowie die Dubletten treffen kann.

Seit 1968 ist die Disziplin Skeet olympisch und die Wettkämpfe werden während der Olympischen Spiele zum Teil im Fernsehen oder im Internet (ISSF) übertragen.
Bei der olympischen Disziplin Skeet sind die Scheiben aus einem biologisch abbaubaren Material und haben einen Durchmesser von 110 mm und ein Gewicht von 100 Gramm. Die Farbe ist in den meisten Fällen orange.

Beschossen werden die Scheiben mit Schrotflinten bis Kaliber 12. Das entspricht einem Laufdurchmesser von ungefähr 18 mm. Die Schrote haben einen Durchmesser von üblich 2 mm bis maximal 2,5 mm und zusammen ein Gewicht von 24 Gramm. Sie befinden noch beim Austreten aus dem Lauf in einem vorne offenen Kunststoffbecher, dem Schrotbecher. Die Geschwindigkeit der Schrote liegt bei ungefähr 400 m/s oder 1440 km/h. Beim Skeetschießen beträgt die mittlere Entfernung zur Wurfscheibe ca. 18 Meter. Die Verteilung der Schrote auf diese Entfernung hat sich vom Laufdurchmesser auf ungefähr 50 cm bis 70 cm aufgeweitet. Durch eine eingebaute Bohrung (Choke) oder das Einschrauben von Reduzierhülsen am Ende des Laufs kann man diese in gewissen Grenzen regulieren. Die Reduzierhülsen heißen Wechselchokes.

Die verbreitetsten Flinten für die olympische Disziplin werden Bockdoppelflinten genannt. Bei ihnen liegen zwei Läufe übereinander. Frühere Flinten hatten zwei getrennte Abzüge, um die jeweiligen Patronen abzufeuern. Mittlerweile hat sich der Einabzug durchgesetzt, bei dessen erster Betätigung meist der unter Lauf zuerst abfeuert und nach dem Loslassen und erneutem Drücken der obere Lauf abfeuert. Bein manchen Flinten lässt es sich verstellen, welcher Lauf zuerst abfeuert. Dies kann Vorteile bringen, wenn man unterschiedliche Wechselchokes in die Läufe geschraubt hat.

Der DSB sieht weiterhin Automatikflinten vor. Beim BDS gibt es zusätzlich noch Disziplinen für Vorderschaftrepetierflinten (Pumpguns).

Beim sportlichen Skeetschießen, darf der Schütze nur eine Patrone pro geworfener Wurfscheibe laden und schießen. An einer Runde, bestehend aus 25 Scheiben, können sich maximal 6 Schützen beteiligen. Die Gruppe der sechs Schützen wird auch Rotte genannt. Sie umlaufen die Ständen 1 bis 7. Der 8. Stand befindet sich in der Mitte der beiden Häuser. Jeder Schütze darf auf diesen Positionen, der Reihenfolge nach, Scheiben beschießen. Sind alle Schützen dran gewesen, wird der Stand gewechselt. Steht der Schütze auf dem Stand, darf er den Schaft der Flinte maximal auf die Höhe des Ellbogengelenks des hängenden Arms nehmen. Erst wenn er die Scheibe durch lauten Ruf anfordert (abruft), darf er nach Erscheinen des Ziels die Flinte in den Anschlag bringen und schießen. Dabei sieht die olympische Disziplin als Erschwernis eine zufällige Verzögerung von bis zu 3 Sekunden vor, zwischen dem Abruf und dem Abwurf der Maschine(n). Die Flinte ist nach dem Schießen sofort zu öffnen und die Patronen, ob voll oder leer, müssen entnommen werden. Bei den Dubletten spricht man von Hochhausdubletten, wenn der Schütze die Scheibe, die vom Hochhaus geworfen wird, als Erstes treffen muss. Das Pendant dazu ist die Niederhausdublette. Wenn bei einem Stechen oder im Finale von Reversdublette gesprochen wird, ist damit die der vorherigen Dublette Gegenläufige gemeint.

Folgende 25 Scheiben werden in einer Runde olympisch Skeet auf den jeweiligen Ständen geschossen:

Stand 1: Hochhaus, Hochhausdublette
Stand 2: Hochhaus, Hochhausdublette
Stand 3: Hochhaus, Hochhausdublette
Stand 4: Hochhaus, Niederhaus (hier müssen zwei Patronen geladen werden)
Stand 5: Niederhaus, Niederhausdublette
Stand 6: Niederhaus, Niederhausdublette
Stand 7: Niederhausdublette
Stand 4: Hochhausdublette, Niederhausdublette
Stand 8: Hochhaus, Niederhaus